Am 19. September 1940 wurde Wilfried Wagner in Chemnitz geboren und feiert heute seinen 80. Geburtstag. Doch für eine große Feier ist gar keine Zeit, da der rüstige Rentner neben seinem Hobby als Staffelleiter (Spielbezirk Süd) auch noch jede Menge andere Ziele im Leben verfolgt.

Kommen wir zu Wilfrieds Geschichte und seine Verbundenheit zum Handballsport.

Wilfried studierte Lehramt und hat viele Jahre als Lehrer für Geographie und Deutsch gearbeitet. Die letzten 15 Jahre seines Berufslebens war er Schulleiter eines Gymnasiums. Seit 15 Jahren ist Wilfried Rentner.

Doch wie ist Wilfried überhaupt zum Handballsport gekommen?

Wilfried hatte bereits während seines Studiums in Leipzig kaum ein Spiel vom DHfK Leipzig ausgelassen. Große Idole damals für ihn waren Paul Tiedemann, Dr. Wolfgang Niescher und Klaus Franke. Selbst war Wilfried nie aktiver Habdballspieler und auch im Sportunterricht war er nie so richtig gut, wie er mit einem Schmunzeln zugibt. Doch in der DDR gehörte die Feriengestaltung der Kinder dazu. Da dachte sich Wilfried, mit den Kindern in den Ferien Handball zu spielen. Daraus folgte eine Arbeitsgemeinschaft in Großgrimma, wo er seit 1968 lebt und im gleichem Jahr auch geheiratet hatte.

Zum 8. Parteitag musste Wilfried eine Gruppe leiten. Für ihn kam kein konservatives Thema infrage. Er entschied sich für eine Gruppe von Mädchenhandball. Daraus entwickelte sich eine sehr aktive Schulhandballzeit. In der bereits auch einige Erfolge zu verzeichnen waren. Aus dem Schulhandball entwickelte sich 1975 ein Punktspielbetrieb in Kooperation mit Weißenfels. Nach vielen Niederlagen im Punktspielbetrieb kamen die ersten kleinen Erfolge nach zwei Jahren. 1975-1985 konnte Wilfried jedoch nur wenige Erfolge verzeichnen. Ab 1985 kam jedoch die sportliche Wende und es wurden größere Erfolge gefeiert. Er nahm an mehreren Landesmeisterschaften teil und sicherte sich mit seinen Mädchen Bezirksmeistertitel. Es kam zu einer Kooperation mit Dynamo Hohenmölsen. Unter diesen Namen wurde bis zur Wende gespielt. Auch Kooperationen mit internationalen Partnern pflegte Wilfried, unter anderem war er an einem jährlichen Austausch mit Heil Prag beteiligt.

1997 sicherte sich Wilfried mit der Teilnahme an der Landesmeisterschaft den dritten Platz mit Qualifikation für die Ostdeutsche Meisterschaft in Wismar. Dort belegte er hat den sechsten Platz (zum Vergleich belegte HC Leipzig den achten Platz).

Durch eine spätere Kooperation mit der Betriebssportgemeinschaft der Polizei wurde bis 1998 gespielt. Seit 1998 spielt Wilfried dann unter SV Großgrimma. Zu damaligen Zeiten war der SV Großgrimma der größte Verein im Burgenlandkreis. Mindestens sechs Jugendmannschaften nahmen am Spielbetrieb teil, wie er heute stolz berichtet.

Seit 2000, also seit 20 Jahren, ist Wilfried als Funktionär im Spielbezirk Süd vertreten. Seit dem ersten Jahr ist Wilfried der Staffelleiter der weiblichen Jugend D+C. Er verfolgt sein Ehrenamt mit Herzblut und sehr großer Interesse.

Was ist das Erfolgsgeheimnis von Wilfried, dass er so lange dem Handballsport treu bleiben konnte?

Er sagt, dass „die eigene Begeisterung dem Handball Sport gegenüber nicht verloren werden darf“. Auch spielt der Aufbau eines Netzwerks eine große Rolle. Das größte Geheimnis ist aber jedoch die Familie. Diese hat seit 1968 hinter Wilfried gestanden. „Es wäre vieles nicht so gekommen, wie es heute ist“. Wilfried hat auf das Verständnis von seiner Frau und seiner Tochter gegenüber dem Handballsport gesetzt und involvierte diese ebenfalls.

Neben seinem Hobby Handball, hat Wilfried mit seinen 80 Jahren noch viele weitere Hobbys. Er reist sehr gerne. Fungiert selber als Reiseleiter. Stolz berichtet er, dass er drei bis vier große Reisen im Jahr plant und durchführt. Unter anderem Japan; China; Vietnam; USA; Deutschland konnte er dadurch bereisen. Auch sammelt Wilfried leidenschaftlich Briefmarken und fotografiert gerne.

Wilfried sagt, „dass es ihm heute sehr gut geht, trotz dass es ab und zu mal zwickt“. Davon lässt er sich aber nicht unterkriegen. Auch Corona hat ihn in den letzten Wochen und Monaten nicht vereinsamen lassen, er hatte trotzdem am Leben unter Vorsichtsmaßnahmen teilgenommen.

Die größten Herausforderungen des Sports in den vielen Jahren beschreibt Wilfried mit der voranschreitenden Digitalisierung. Er musste sich sehr umstellen und seine Arbeit neu strukturieren. Doch das hat er mit Hilfe seiner Familie und weiterer junger Staffelleiter gut hinbekommen und ist dafür auch sehr dankbar.

In die Zukunft schaut Wilfried optimistisch. Er wünscht dem Handballsport, „dass es noch einen Aufschwung im Ansehen und in der Annahme geben wird. Nicht nur zu WM-Zeiten“.

Für Wilfried bedeutet Handball: „Spaß und Freude“.
Ehrenamt definiert er als: „ Herausforderung, aber auch Notwendigkeit im gesellschaftlichen Miteinander“.
Dem Funktionärswesen und Ehrenamt wünscht er mehr jüngeren Nachwuchs und bei kniffligen Entscheidungen ein Fingerspitzengefühl!

 

Der Spielbezirk Süd gratuliert Wilfried Wagner zum heutigen 80. Geburtstag herzlichst. „Mögen wir noch viele Jahre mit dir zusammen den Handball im Spielbezirk Süd prägen und organisieren können. Bring weiterhin deine Erfahrungen und dein fröhliches Gemüt in den Spielausschuss ein. Das schätzen wir sehr an dir“ (Vors. H.-G. Smolka und Spielwart M. Schiech).

 

Im Namen des Spielbezirks Süd

Florian Ulrich
Pressewart Süd

Wilfried Wagner

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