DHB-Bundestag in Dresden: Der HVSA bei zentralen Entscheidungen für die Zukunft des deutschen Handballs

Der 34. Ordentliche Bundestag des Deutschen Handballbundes (DHB) fand am 15. und 16. November im Internationalen Congress Center Dresden statt. Der Handball-Verband Sachsen-Anhalt (HVSA) war mit Präsident Helmut Kurrat, Vizepräsident Finanzen Ronny Dedens sowie Ulrike Kersten (Mitglied Spielausschuss HVSA) vertreten. Die zweitägigen Beratungen markierten einen der wichtigsten sportpolitischen Termine des deutschen Handballs und setzten entscheidende Weichen für die kommenden Jahre.

Bedeutung des DHB-Bundestags

Der DHB-Bundestag ist das höchste Organ des Deutschen Handballbundes. Alle vier Jahre kommen die Delegierten aus Landes- und Ligaverbänden sowie weiteren Gremien zusammen, um über zentrale Anträge abzustimmen, Strategien zu beschließen und personelle Entscheidungen zu treffen. Die Themen reichen von Strukturfragen über Digitalisierung bis hin zur Förderung des Ehrenamtes und der Mitgliederentwicklung.

Bedeutsame Momente für Sachsen-Anhalt

Für den HVSA brachte das Wochenende mehrere herausragende Ereignisse.
Steffen Müller aus Landsberg wurde nach langjähriger Tätigkeit im DHB-Bundesrat verabschiedet. Seine kontinuierliche Arbeit und Expertise haben den Verband über viele Jahre geprägt (als ehemaliger HVSA Präsident).

Mit der Wiederwahl von Andreas Michelmann aus Aschersleben bleibt ein Vertreter Sachsen-Anhalts an der Spitze des DHB. Michelmann erhielt erneut eine breite Zustimmung der Delegierten und setzt seine Präsidentschaft, die 2015 begann, fort.

Darüber hinaus wurde Isabell Melle (Irxleben) als Beisitzerin in die erste Kammer des Bundesgerichts gewählt. Damit ist Sachsen-Anhalt erstmals in wichtigen juristischen Gremien des DHB vertreten.

Detaillierte Informationen zu den Wahlen finden sich im Artikel des DHB (hier klicken). 

Safe Sport Code: Stärkung der Prävention und Schutzmechanismen

Ein zentrales Thema des Bundestags war die Verabschiedung des Safe Sport Code. Dieses Regelwerk definiert verbindliche Strukturen zur Prävention, Untersuchung und Sanktionierung interpersonaler Gewalt im Handball. Mit dem Beschluss geht der DHB einen wichtigen Schritt hin zu mehr Sicherheit, Transparenz und Schutz für alle Sportbeteiligten.

Der HVSA arbeitet bereits in einer eigenen Arbeitsgruppe an der Umsetzung der neuen Vorgaben und wird die Entwicklungen zeitnah veröffentlichen.

Der ausführliche DHB-Artikel findet sich hier (hier klicken).

Digitalisierung: Einführung des einheitlichen Verbandsmanagementsystems

Ein umfassender Digitalisierungsschub wurde mit der Entscheidung für das neue bundesweite Verbandsmanagementsystem eingeleitet. Unter dem Titel „Handball360“ entsteht eine integrierte Plattform, die die bisherige Vielzahl von Verwaltungssystemen ablöst. Ziel ist eine einheitliche, effiziente und nutzerfreundliche Infrastruktur für Vereine, Schiedsrichter, Trainer und Verbände.

Auch für den HVSA bringt diese Entscheidung grundlegende Veränderungen mit sich. Das derzeit genutzte System NuLiga wird abgelöst, die Umstellung erfolgt schrittweise. Weitere Informationen folgen durch den Verband.

Zum DHB-Artikel (hier klicken).

Perspektive 2030: Strategische Ziele für Mitglieder, Leistungssport und Ehrenamt

Mit breiter Mehrheit bestätigten die Delegierten zudem den Leitantrag „Perspektive 2030“. Dieser definiert zentrale Handlungsfelder für die kommenden Jahre, darunter die nachhaltige Mitgliedergewinnung, die Professionalisierung der Nationalmannschaften in Halle und Beach sowie verbesserte Rahmenbedingungen für das Ehrenamt.

Ein vertiefender Bericht ist hier abrufbar (hier klicken).

Besondere Ehrung: Eintrag in das Goldene Buch des DHB

Beim Bundestag in Dresden erhielt Wolfgang Böhme eine herausragende Anerkennung: Sein Name wurde als achte Persönlichkeit in das Goldene Buch des Deutschen Handballbundes aufgenommen. Die Ehrung würdigt sowohl seine sportlichen Verdienste als auch die späte Aufarbeitung eines politisch belasteten Kapitels seiner Laufbahn.

Böhme gehörte in den 1970er Jahren zu den prägenden Spielern des internationalen Handballs und führte die DDR-Auswahl über mehrere Jahre an. Trotz großer sportlicher Erfolge endete seine Karriere 1980 abrupt durch eine politische Entscheidung, die ihn aus der Nationalmannschaft entfernte und ihn in der DDR marginalisierte.

Mit der Aufnahme in das Goldene Buch setzt der DHB ein Zeichen der Wertschätzung und der historischen Einordnung. Die Auszeichnung ehrt Böhmes Leistungen und verweist zugleich auf die Verantwortung, sportliche Biografien unabhängig von politischer Einflussnahme zu würdigen.

Dazu berichtete der DHB ausführlich (hier klicken)

Hintergrund: Strukturen und Abläufe des DHB-Bundestags

Wer sich mit den formalen Abläufen, den Entscheidungswegen und den Strukturprinzipien des Bundestags vertraut machen möchte, findet eine umfassende Einordnung hier (hier klicken).

Fazit

Für den HVSA bot der Bundestag in Dresden die Gelegenheit, zentrale Entscheidungen mitzugestalten, den Austausch mit anderen Landesverbänden zu intensivieren und Impulse für die zukünftige Verbandsarbeit aufzunehmen. Die beschlossenen Maßnahmen in den Bereichen Prävention, Digitalisierung und Verbandsentwicklung werden den Handball in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus nachhaltig prägen.

Der HVSA bedankt sich für die konstruktiven Gespräche vor Ort und blickt auf ein wegweisendes Wochenende für den deutschen Handball zurück.

Anruf HVSA-Geschäftsstelle