Am Kindertag waren etliche Väter und Opas aus Sachsen-Anhalt in die Lutherstadt Wittenberg gereist, um die Endrunde der Männer Ü 40 im Hallenhandball auszutragen. Der Sieger darf sich nicht nur Landesmeister nennen, sondern qualifiziert sich zudem für die Ostdeutsche Bestenermittlung, die am 22/23. Juni in Delitzsch ausgetragen wird. In souveräner Manier konnte das mit durchschnittlich 45 Jahren „jüngste“ Team, der FSV 1895 Magdeburg verlustpunktfrei seinen Vorjahrestitel verteidigen. Sicher gab es durch mehrere Absagen im Vorfeld der Endrunde ein paar Wermutstropfen, aber einen optimalen Termin für alle wird es kaum geben. Alle an der Endrunde in Wittenberg beteiligten Mannschaften waren mit Spaß, Freude und Ehrgeiz dabei und bewiesen, dass Handball eine Teamsportart ist, die altersunabhängig ausgeübt werden kann.

Nach der Eröffnung durch den Spielausschussvorsitzenden beim HVSA Matthias Becker und den Vereinsvorsitzenden der TSG Wittenberg, Michael Horn, bewiesen die Gastgeber des Team Wittenberg Fair Play. Trotz ihres Losglücks bestritten sie gleich die Auftaktpartie, weil das Dessauer Team sich etwas verspätet hatte und nicht genügend Aufwärmzeit besaß.

Gegen den Titelverteidiger aus Magdeburg stand das gastgebende, aus zwei Vereinen, TSG Wittenberg und SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz zusammengesetzte Team Wittenberg frühzeitig auf verlorenem Posten. Die Magdeburger standen kompakt in der Abwehr und starteten immer wieder überfallartig ihre Gegenstöße, die ihnen leichte Tore ermöglichten. Nach zehn Minuten hatten die Magdeburger bereits einen klaren Vorsprung herausgeworfen und eine Vorentscheidung erzielt. Die Spieler der TSG und des SV Grün-Weiß hatten einfach Anlauf- und Anpassungsschwierigkeiten, um gegen das eingespielte Team Lösungen zu finden. Beim Stand von 15:2 für die Magdeburger wurden die Seiten getauscht. In der zweiten Hälfte kamen die Wittenberger Gastgeber besser ins Spiel ohne jedoch die mit hohem Tempo weiterspielenden Magdeburger gefährden zu können. Mit dem Abpfiff hatten die mit vielen namhaften Spielern vergangener Tage angetretenen Fermerslebener einen klaren und auch in der Höhe verdienten 29:8-Erfolg erzielt. Die Oldies um Karsubke, Seifert, Grube, Huber oder Malek hatten klar Kurs auf Titelverteidigung genommen. Laut Spielplan wären sie nun in der zweiten Partie gegen den DRHV erneut gefordert gewesen. Hier zeigten die Gastgeber wiederholt Sportsgeist und übernahmen den Magdeburger Part.

Das Spiel der beiden ältesten Teams der Endrunde, DRHV Durchschnittsalter 49 Jahre gegen Team Wittenberg 48 Jahre, nahm einen überraschenden Verlauf. Die gleichfalls mit vielen bekannten Gesichtern vergangener Handballtage angetretenen Muldestädter wurden ihrer Favoritenrolle zunächst kaum gerecht. Die Spieler um Preißner, Stojan, Reckzeh, Körting oder Tiede scheiterten immer wieder an der Wittenberger Deckung. Dahinter steigerte sich der Wittenberger Keeper Silvio Knorr und nach zehn Minuten ging der Außenseiter durch Kevin Auer sogar mit 4:3-Toren in Führung. Ab diesem Zeitpunkt entwickelt sich eine intensive Partie auf Augenhöhe. Ein Pfostenwurf und ein Ballverlust brachten den Dessauern eine 11:8-Halbzeitführung. Bis Mitte der zweiten Spielhälfte hielten die Gastgeber den Ausgang des Spiels offen, dann setzten sich die Muldestädter mit einem 6:2-Zwischenspurt vorentscheidend ab. Am Ende gewannen sie ihr Auftaktmatch mit 24:16-Toren. Das letzte Spiel des Tages, war nicht nur sprichwörtlich das Finale dieser Endrunde. Es bot auch Handballkost vom Feinsten. Einstudierte Spielzüge, hohes Tempo, individuelles Durchsetzungsvermögen, Torwartparaden und knappe Spielstände prägten die Partie. Bis zur Pause hatten sich die Magdeburger mit einer 10:8-Führung ein knappes Polster geschaffen, dass sie bis Mitte der zweiten Spielhälfte verteidigten. Ein 4:1-Zwischenspurt brachte dann acht Minuten vor dem Ende die Vorentscheidung zugunsten des Magdeburger Titelverteidigers. Sie gewannen mit 26:17 Toren gegen den DRHV und sicherten sich damit den Titel und das Ticket für die Ostdeutsche Bestenermittlung.

Bevor die Sieger den Pokal überreicht und in die Luft stemmen konnten, hatten sich die Gastgeber noch ein paar Ehrungen ausgedacht. Den jüngsten Teilnehmer, Christian Böhm, und erfolgreichsten Schützen des Turniers mit elf Treffern, Stefan Kazmierowski, stellte der Titelverteidiger aus Fermersleben. Als bester Torwart wurde von den Mannschaften Silvio Knorr vom Team Wittenberg geehrt, die mit Kurt Fuchs zudem den ältesten Teilnehmer in ihren Reihen wussten. Ein Dank erging zudem an die beiden Schiedsrichtergespanne, Tim Wegener/Alexander Barz (Wittenberg) sowie Dietmar Müller/Joachim Bechler (Magdeburg) die mit Spielleitung angesichts der fairen Spielweise aller Teams keine Probleme hatten. 120 Treffer fielen in den drei Partien der dritten ausgetragenen Ü 40 Landesmeisterschaft im Handball. Den Siegern aus Magdeburg verbleiben nun noch drei Wochen Vorbereitung für die Endrunde der Landessieger der ostdeutschen Länder in Delitzsch. Dafür gab es für den FSV 1895 Magdeburg von allen Platzierten der Endrunde die besten Wünsche viel Erfolg mit auf den Weg.

Endstand:

1. FSV 1895 Magdeburg   55:25 Tore     4:0 Punkt

2. DRHV 41:42 Tore     2:2 Punkte

3. Team Wittenberg 24:53 Tore     0:4 Punkte

 

Kurt Fuchs, 01.06.2019,

Fotos:Fuchs (privat)

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