Unterschiedlicher hätten die Gefühlswelten am Samstagabend nach Spielende nicht sein können. Nach großem Kampf war der Jubel bei der BSG Aktivist Gräfenhainichen riesengroß. Das entscheidende Tor zum 28:28 fiel ganze 3 Sekunden vor Schluss und löste Freudentänze auch bei den mitgereisten Fans aus.

Die Spielerinnen des HSV, die in beiden Finalspielen ein ebenbürtiger Gegner und ohne Niederlage trotzdem der Verlierer waren, sanken zu Boden. Ihnen fehlten letztendlich etwas Cleverness und das notwendige Glück.

Der Spielverlauf in der ersten Hälfte ist schnell erzählt. Es war ein schnelles Spiel, geprägt von vielen technischen Fehlern und Fehlwürfen. Dadurch konnte sich keine Mannschaft mit mehr als einem Tor absetzen. Zur Halbzeit stand es 14:13 für den HSV.

Den besseren Start in die 2. Hälfte hatte der HSV. Sie führten nach 35 Minuten mit 17:15. Aber der Landesmeister gab nicht auf, kämpfte sich nach 42 Minuten wieder auf 18:18 heran. Das gab dem Bertuleit-Team Rückenwind. Sie konnten nach 47 Minuten, Spielstand 20:23, erstmal mit 3 Toren in Führung gehen. Harry Jahns nahm eine Auszeit und stellte seine Mannschaft noch mal neu ein, mit Erfolg. Die erst 16-jährige Svenja Weyer steigerte sich im Tor und ihre Vorderleute kämpften in der Abwehr. Vorn klappte es auch besser, der HSV glich innerhalb von 2 Minuten zum 23:23 aus.

10 Minuten vor Schluss war die Partie völlig offen. Beim 23:24 erhielt die mit 9 Treffern erfolgreichste Werferin Christin Karl (BSG) für ein hartes Foul die Rote Karte. Sie hielt mit ihrer herausragenden Wurfquote von Rechtsaußen ihr Team immer wieder im Spiel. Aber diese Schwächung sollte sich am Ende nicht negativ auswirken.

In der 58. Spielminute erzielte Emma Jahns (HSV) vom Siebenmeterpunkt ebenfalls ihren 9. Treffer und glich zum 27:27 aus. Es hielt vor Spannung keinen mehr auf den Plätzen. Gräfenhainichen vergab den Folgeangriff und der HSV nutzte eiskalt die Chance zur Führung durch Kathrin Sill. Der HSV hatte zu diesem Zeitpunkt eine Hand am Pokal.

Der letzte Angriff endete in einem Freiwurf für die BSG 10 Sekunden vor Schluss. Das Abspiel wurde zur Rechtsaußen Klara Henkel gespielt, die zum 28:28 traf. Danach kannte der Jubel keine Grenzen mehr.

Die Entscheidung fiel aufgrund der Spielordnung auf Grundlage der mehr erzielten Auswärtstore. Aus Sicht des HSV natürlich sehr bitter. Kein Spiel verloren aber trotzdem nicht gewonnen.

An dieser Stelle ein herzlichen Dank an beide Mannschaften für ein spannendes Pokalfinale. Dem HSV Glückwunsch zu Platz 3 in der Liga und zum 2. Platz im Pokalwettbewerb. Der BSG ein Riesenglückwunsch zum Double und viel Erfolg in der kommenden Saison in der Mitteldeutschen Oberliga.

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